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20.11.2025

Marco Sauerhöfer

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Der Strich und ich – eine Geschichte mit Hintergrund und Nachdenklichkeit.

Wenn Du wissen willst, warum bei mir der als KI-Kennzeichen verleumdete „lange Strich“ trotzdem zum Einsatz kommt – und was es noch damit auf sich hat – dann lies weiter.

Ich bin mit Papier, Druckerschwärze und Typografie aufgewachsen.
Wir hatten eine Druckerei. Das bedeutete: Berge von Büchern, Zeitungen und das Privileg, Gestaltung hautnah zu erleben. Schon früh faszinierten mich Schriften, Formen, Weißräume – und die Kunst, Gedanken sichtbar zu machen.

Später sah ich Steve Jobs’ legendäre Stanford-Rede „Connecting the Dots“.
Sie hat mich tief beeindruckt.
Jobs sprach davon, dass man Verbindungen zwischen Erfahrungen oft erst im Rückblick erkennt – aber dass gerade sie uns Orientierung geben – und wie wichtig es ist, seinen Instinkten zu vertrauen.

Geschichte – ob persönlich oder gesellschaftlich – ist genau das:
die Kunst, zu deuten, zu erinnern und Sinn herzustellen, um die Gegenwart zu verstehen.
(Darüber könnte man noch einmal einen eigenen Post schreiben.)

Zurück zu den Strichen.
Vier fallen mir spontan ein:

  • Spiegelstrich – für Aufzählungen
  • Platzhalterstrich – in Währungen (10,—)
  • Bindestrich – verbindet Wörter, z. B. Sophie-Scholl-Straße
  • Gedankenstrich – verbindet Gedanken in Sätzen

Und jetzt die Frage:
Soll ich mein Wissen leugnen – und meine Schreibweise ändern –,
nur weil ein Hype um „KI-Striche“ durchs Netz zieht
und jeder lange Strich plötzlich als künstlich gilt?

Ich bleibe beim Gedankenstrich.

Er trennt nicht – er verbindet.

Was denkst du?


#Typografie #Sprache #Reflexion #Authentizität #Kommunikation #SystemicScout

© Marco Sauerhöfer 2023-